Bildungsprogramm Teil II: 34 Schulstipendien, 1 Bibliothek und 6 kleine Erfolgsgeschichten

Februar 2018

Auswahlsitzung Förderkinder

Auswahlsitzung Förderkinder

Getreu unserem Motto – Bildung ist der Weg heraus aus der Armut – haben wir das Schulstipendien-Programm, das im Schuljahr 2002/3 mit 6 Kindern begann, kontinuierlich ausgebaut. Inzwischen unterstützen wir regelmäßig 30 Kinder an mehreren staatlichen Schulen in unserem Distrikt. Wir fördern mehrheitlich Mädchen, weil sie in der sierraleonischen Gesellschaft besonders benachteiligt sind. Es ist üblich, dass Familien ihre Töchter schon nach ein paar Schuljahren wieder von der Schule nehmen, weil sie den weiteren Schulbesuch nicht mehr finanzieren können oder die Mädchen im Haushalt und auf den Feldern mitarbeiten müssen. Da ist ein Schulstipendium eine echte Chance auf einen Schulabschluss. Aber es wäre eine enorme Enttäuschung für die Menschen vor Ort, wenn Jungen gar keine Chance auf Bildungsförderung hätten, deshalb unterstützen wir auch einige Jungen.

Weitere vier begabte Mädchen, für die 5 Frauen hier in Deutschland Bildungspatenschaften übernommen haben, leben in größeren Städten und haben so das Glück, eine gute Schule besuchen zu können. Auf dem Land ist die Qualität der Schulbildung oft sehr niedrig, weil es schwierig ist, gute Lehrerinnen und Lehrer in die Dörfer zu bekommen. An vielen Grundschulen hat nur der/die Schulleiter*in ein Studium absolviert und unterrichtet dann meist die 6. Klasse, während in den Klassen 1 bis 5 oft nur angelernte Hilfskräfte tätig sind.

Förderkinder aus dem Jahr 2005

Förderkinder aus dem Jahr 2005

Auch die Bibliothek mit allen Schulbüchern und elektrischem Licht, wo die Kinder abends nach getaner Feldarbeit noch für die Schule lernen können, die wir 2010 als erstes Projekt mit einer Förderung durch das Entwicklungsministerium (BMZ) gebaut haben, war ein großer Schritt in Richtung bessere Bildung für alle. Die Kinder, die die Bibliothek regelmäßig nutzen können, weil sie in der Nähe wohnen, haben sich in ihren Prüfungen deutlich verbessert. Und andere Schulen in unserem Projektdistrikt werden per Motorrad mit einem mobilen Schulbücherdienst versorgt.

Mittlerweile besuchen schon ein Junge und ein Mädchen aus unserem Stipendienprogramm die Universität, drei andere junge Leute machen gerade eine Berufsausbildung und ein Junge hat nach seiner Ausbildung als Maurer jetzt die Zulassung zum Häuserbau erhalten. Mehr zu diesen „Erfolgen“ in einem der nächsten Beiträge.

Bildergalerie – Eindrücke von unserer Arbeit im Bildungsprogramm der letzten Jahre: